Umgang mit Schuld – Woche 2 Tag 1

Denn alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren. Doch Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht. Es ist Sein Geschenk an uns durch Jesus Christus, der uns von unserer Schuld befreit hat (Röm 3:23-24)
Wenn sich Vereinbarungen, Gemeinsamkeiten und moralische Leitlinien auflösen, dann zerinnt die Definition von Schuld. Mit Schuld kann ein “moderner” Mensch, ein sogenannter “aufgeklärter Bürger” eigentlich nur noch dann etwas anfangen, wenn es sich um eine Übertretung eines staatlichen Gesetzes handelt, oder wenn eine Regel der ‘peer group’ gebrochen wird. Beides dringt aber nicht tief in diesen modernen Bürger ein….
Es ist ja nicht so, dass das in der Regel ewiglich und von Lebens-entscheidender Bedeutung ist, die Todesstrafe haben wir nicht mehr, wenngleich Freiheitsentzug über mehrere Jahrzehnte durchaus einen Einschnitt darstellt. Aber eben nur einen Einschnitt, nicht zwingend den physischen und/oder mentalen Tod. Der Gesetzgeber ist in diesem Fall menschengemacht und mehr nicht. Der Gesetzgeber ist ja nicht mein Schöpfer.
Anders sieht es allerdings aus, wenn wir wirklich eine existentielle Schuld auf uns laden, eine Schuld die uns als ganze Person in unserer Identität in Frage stellt, auslöscht. Gott ist unser Schöpfer, der uns liebt, der uns so sehr liebt, dass er uns als freie Wesen geschaffen hat. Und auch wenn wir in dieser Freiheit uns von ihm abkoppeln, er hat uns durch und durch als Seine liebenden Gedanken lieb. Wenden wir uns von unserem Schöpfer ab, von dem, der uns liebt, dann ist das massives Problem, eine existentielle Schuld, die wir auf dann auf uns laden – ohne dass wir sie jemals tragen könnten.
Es ist wirklich – und das ist die wirkliche, echte Wahrheit – es ist wahrhaftig ein neues Leben, eine neue Existenz, wenn Er uns unsere Schuld vergibt. Er sieht unsere Schuld, immer, überall, er sieht es aber mit Schmerz und Trauer, wenn wir von Ihm getrennt leben. Ich vermute mal, dass es Ihm eine Freude ist, uns unsere Schuld zu vergeben, denn das bedeutet ja auch, dass wir zu Ihm zurückgekehrt sind.
Ein jeder nehme sein Kreuz auf sich, täglich: das meint auch täglich sich zu Ihm zu wenden, sich täglich der Versuchung, sich von Ihm abzuwenden, zu widersetzen. Das ist eine ‘holy rebellion’, gegen alles, was uns von Ihm trennt!

Bleibt rebellisch!