Keine Angst vor Verlust – Woche 2 Tag 3

Da fing Petrus an und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der zukünftigen Welt das ewige Leben. (Markus 10:28-30)


Jemand da, der das kommentieren möchte? Empfangen wir schon 100fach oder haben wir noch nicht losgelassen?

‘Schlimmer geht immer’ haben mir manche gesagt, wenn ich angefangen habe, unser sattes Leben unsere übersatte Gesellschaft mit anderen Lebenswelten zu vergleichen. Man findet immer irgendwo jemanden, dem es noch schlechter geht, der noch weniger hat. Wie wenig muß es sein, damit die Bedingung “alles verlassen” erfüllt ist. Ist es nur alles was ich in meinem Leben festhalte, an dem mein Herz ein bisschen mehr hängt? Darf ich dann den Rest behalten? Ich bin nicht der einzige in unserer westlichen Gesellschaft, der damit Schwierigkeiten hat, und genau deshalb sagt Jesus auch, dass eher ein Kamel durch’s Nadelöhr geht, als dass ein Reicher usf.  ….

Es mag sein, dass wir uns versuchen einzureden, dass es doch alles, materiell wie auch ideell, Gegenstände und Zustände sind, welche wir mit einem Auftrag erhalten und nicht selbst erschaffen haben. Und weil wie sie erhalten haben, sind wir nur Verwalter und Betreuer. Auch ein Verwalter kann sich mit der verwalteten Sachen überaus intensiv identifizieren und an diese verwalteten Sachen sein Herz hängen, naja, das ist dann graduell etwas einfacher sich davon zu lösen, aber ehrlich gesagt auch zu schwer.

Es läuft auch in dieser Frage wieder auf unser Referenzsystem hinaus, was ist unser Masstab, die benannte Frage zu beurteilen, was wir abgeben müssen was nicht, wie stark unser Herz in Abhängigkeit lebt oder der Referenz Vortritt lässt. Die radikale Referenz ist Jesus, dem wir folgen sollen. Ja, Besitz aber auch Beziehung bindet uns. Wo und wie können wir mal ein wenig ausprobieren ob wir schon abgeben können? Nana, das ist ja wohl keine sinnige Frage: Halbe Sachen bringen erstens nichts, ein Halbchrist, das ist ja wohl nichts, und zweitens zeugt das ja nur von eindeutigem Misstrauen.

Wie erfahre ich was ich behalten soll (missionale Instrumente) und was ich nicht nur innerlich loslassen, sondern auch wirklich weggeben soll? Do I hear my personal calling to leave things behind?