Das höchste Gebot Woche 3 Tag4

Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Matthäus 22: 37-40)
Was ist in dieser Welt ‘heilig’, …

einerseits ja doch eher nichts als solches. Es ist ja nun nicht so, dass wir irgendetwas in dieser Welt heilig sprechen können. Heilig ist nur unsere Beziehung zu Jesus und sein Wirken, aber nicht durch uns, sondern durch Ihn. Aber das ist hier ja nun nicht das Thema. Ich würde die 10 Gebote als wichtig bezeichnen, nicht als solches heilig, erst heiligend, wenn und weil Gott mir hilft, sie zu erfüllen.
Gibt es eine Wertigkeit innerhalb der Liste der Gebote? Die ersten drei sind auffallend ausführlich erklärt und behandeln im Wesentlichen drei Aspektes unserer Positionierung und unseres Umgangs mit Gott, im Gegensatz zu den eher gesellschaftlich-staatsrechtlichen klingenden Geboten, die dann kurz und knapp folgen. Egal ob es eine Prioritätenfolge in der Liste gibt, selbst wenn alle gleich sind und nicht die ersten drei besonders von Bedeutung sind, dann erstaunt es schon aus unserer heutigen Sicht, solche Sachen wie der Gebrauch von Gottes Name neben Du sollst nicht töten zu finden, weil unsere Zeit uns sagt, Du sollst nicht töten ist viel wichtiger als der Umgang mit einem bedeutenden Namen. Aber hier wird wirklich etwas gerade gerückt: Unsere Sicht der Einzigartigkeit Gottes (1. Gebot), den unmittelbaren Anspruch ernsthaft richtig Ihn anzusprechen (2. Gebot) und die klare Ansage Ihm zu folgen (3. Gebot) ist bei uns nicht immer klar, eher verschleiert. Ich muß sagen, ich habe durchaus mehr oder minder Entwicklungsbedarf bei diesen drei Geboten, insbesondere bei dem 3. Gebot. Das Begehren des anderen ist mir als Kind meiner Zeit in Form akzeptierten, professionalisierten Neides unterschwellig auch ein Problem, vielleicht mit zunehmendem Alter immer etwas weniger.
Da in den Geboten Jesu nun eigentlich alle der zehn Gebote umfasst sind und wohl noch mehr, ist sein Doppelgebot wirklich fundamental. Wenn das als ‘Fundamentalismus’ bezeichnet wird im Gegensatz zu dem postmodernistischen Pluralismus der Wertsysteme und der Wahrheitsillusionen, dann mal los. Aber das ist nur ein Wort, man kann auch sagen das Doppelgebot (Ehre Gott, liebe Deinen Nächten) ist mein moralischer Anker, meine Fahnenstange, die einzige Orientierung im Meer der Komplexität und der Beliebigkeit.

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