Unschuldig? – Woche 2 Tag 5

Wie geschrieben steht: »Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer (Psalm 14,1-3).



Ja, das ist deutlich. Wir sind nicht mehr im Paradis und das bedeutet in erster Linie nicht nur, dass wir auf uns gestellt sind und zupacken müssen, sondnern dass wir auch Fehler und Unbedachtes machen und uns dabei Gott gegenüber schuldig machen.

Schuld ist nicht mehr sehr populär. Vergebung ist mir als Kind unserer Zeit erkennbar nötig, aber ich habe Probleme dem hinterherzufühlen. Was ist es, was entstehen muß in mir, wenn ich meine (schwer empfindbare) Schuld durch Jesus losbekommen habe?

Mit dem Begriff ‘Hilflosigkeit’ kann ich mehr anfangen. Dieser taucht auch durchaus dann auf, wenn Schuld im Anrollen ist. Hilflosigkeit kann zu Schuld führen, Hilflosigkeit ist ein state of mind, der die Abwesenheit meines Gottvertrauens signalisiert, der meine einsetzende Abwendung von Jesus andeutet.

Meine Hilflosigkeit und Kleinheit in diesem Universum lässt mich nach der zentralen Perspektive rufen. Ich hänge nicht so sehr an der Bitte und der Erfahrung von Vergebung, sondern an meiner Zuwendung in das vollkommene Vertrauen, welches mir Jesus entgegenbringt. Klar, ich weiß, dass Jesus unsere Sünden vergibt und das dies der springende Punkt ist, aber ich wünsche mir, dass ich primäre ganz und gar umfangen bin, von seiner Liebe. Dann erst kann ich erkennen, dass er mir meine vielen Verwirrungen und Verzerrungen in meinem Leben vergeben kann, vergeben hat.

‘Stop Praying’ heißt es in dem hier und das fällt mir deshalb ein, weil ich mir manchmal selbst im Wege stehe. Wenn das wichtigste meine Beziehung zu Jesus ist, dann darf ich nicht dauern dazwischen reden, sondern auch mal Ihn reden lassen. Denn meine aktuelle Erfahrung ist, dass ich, je mehr ich zapple, Ihm nachzufolgen, desto häufiger ist es nicht mehr ER, sondern ich, der im Vordergrund steht. Vielleicht ist dies der eigentliche Punkt, an dem wir versagen und Vergebung brauchen, dort wo wir Ihn nicht mehr in uns wohnen lassen und Ihn nicht mehr unser Leben leben lassen.



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