Bekenntnis, Hingabe und Versuchung Woche 3 Tag 2

Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen (Matthäus 4:8-10)

Es ist wohl eine Unwahrheit, wenn ich behaupte, es gäbe da einzelne Gelegenheiten, bei welchen …
dann mal eine Probe stattgefunden habe. Nein, es ist wie ein ständige Brandung, die an mir nagt, ein dauerhaftes Zerren, ein zähes Ringen, eine quälende Verkrampfung. Da sind all die vielen Versuchungen unserer ach so modernen Welt, da sind andere Menschen und andere Lebensentwürfe, da ist aber auch die Versuchung, die durch Groll, Eifersucht und Neid, durch Mangel an Selbstbewußtsein, Anfechtung im Schlepptau führt.
Die Auflehnung gegen Versuchungen und die gleichzeitig hilfsbedürftige Zuwendung zu Jesus gehört zu dem, was in jener Aufforderung steckt, ‘jeden Tag sein Kreuz’ auf sich zu nehmen.

Wessen Hingabe an Jesus ich bewundere? Ich muß mit einem gewissen Schrecken feststellen, dass ich so gut wie niemanden nennen kann, der mir Vorbild ist. Nicht weil ich so arrogant wäre, zu empfinden, ich sei ‘vorbildlicher’, nein, es gibt einfach recht wenige, zu wenige. Wer ist denn ein hingegebener Nachfolger? Was sind die Kennzeichen? Wie gelangt man dazu? Eigentlich fallen mir nur drei Buchautoren ein: Francis Chan, John Eldredge und Rick Warren, aber niemand in meiner direkten persönlichen Umgebung.
Ich frage mich, ob es überhaupt hingegebene Nachfolger in dieser Welt geben kann? Möglicherweise nur solche, die noch auf dem Weg sind. Hingegebene Nachfolger sind darum bemüht wie Jesus zu werden (was dann wohl eine Definition für ‘hingegebene Nachfolger’ wäre, einverstanden?). Dazu müsste man ziemlich genau wissen, wie Jesus ist und dann muß man in Erfahrung bringen, was man machen muß, um so zu werden… oder doch zumindest sich in diese Richtung zu bewegen.
Ich denke nämlich, dass es eigentlich keinen perfekten hingegebenen Nachfolger geben kann auf dieser Welt. Egal ob man dem Konsum, dem Reichtum oder den Menschen entsagt, auch der Eremit bleibt im System Welt, auch seine Entsagung ist eine, die auf die Weltlichkeit Bezug nimmt, ohne welche Entsagung keine sein kann. Nur Jesus konnte komplett ‘entsagt sein’, da Er unabhängig von diesem Bezugssystem ist.
Ist Hingabe immer mit Entsagung verbunden, ist Entsagung das Gegenteil von Hingabe? Wie sollten wir Reiche des Westens jemals hingegeben sein?


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